Stars in der Manege

Es war ein Reporter Slam, an den man sich noch erinnern wird – voller Besonderheiten: der erste Slam in Düsseldorf am Rhein; der erste in einem echten Zirkuszelt; alle Slammer wurden mit einer Lautstärke von mehr als 100 Dezibel bejubelt. Und die Siegerin räumte den Pokal mit einem Thema ab, das eigentlich gar nicht lustig ist: Die freie Journalistin Nora Hespers betreibt einen Blog über das Leben ihres Großvaters, des NS-Widerstandskämpfers Theo Hespers. Die skurrile Geschichte, wie sie per Zufall zu diesem Thema gekommen ist, erzählte Hespers dann aber so unterhaltsam – und in der Woche von #wirsindmehr auch so bewegend -, dass das Publikum sie zum neuen Slampion machte.

Aber auch alle anderen Slammer konnten sich an diesem Abend wie “Stars in der Manege” fühlen: Susanne Hamann, Leiterin des Ressorts “Gut leben” bei der Rheinischen Post, zeigte den staunenden Zuschauern ihre Recherche in Deutschlands erstem Puppenpuff.

Frederik Richter von Correctiv bewies seiner Frau, dass er nicht nur Akten lesen, sondern auch slammen kann: Sein Mailwechsel mit einem Bilanzbetrüger aus dem Ruhrgebiet bot viel Realsatire. Und die Filmemacherin Susanna Zdrzalek berichtete, dass das Internet neben Katzenvideos vor allem viele Pornos bereithält, die einige Konsumenten leider auch süchtig machen.

Und weil auch Barde Bommi an der Ukulele wieder zur Hochform auflief, wurde Moderator Jochen Markett an diesem Abend als Zirkusdirektor ganz warm ums Herz. Bleibt zu hoffen, dass die “digitale Zukunft”, die rund um den Slam beim Campfire-Festival von Correctiv und der Rheinischen Post diskutiert wurde, auch weiterhin so schöne analoge Momente bereit hält.

Einige schöne digitale Erinnerungen an den Slam gibt es nun hier mit den Fotos des Rheinische-Post-Fotografen Andreas Krebs:

 

 

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